Einer der ganz großen Gitarristen unserer Zeit, mit weltweiten Auftritten, stellte Anfang November 2024 sein neues Soloprogramm Études/Quietudes im Stadtstadel vor. Eng gedrängt verfolgten die begeisterten Zuhörer die neun Stücke, die der Beginn einer neuen Schaffensphase darstellen. Es ist die Rückkehr zur klassischen Akustikgitarre, dem Instrument, mit dem er seit seinem 13. Lebensjahr seinen Erfolg auf der Weltbühne der Gitarristen einläutete. Im Mittelpunkt seiner eigens für dieses Instrument komponierten Stücke stehen Konzert-Etüden, die das weite Spektrum der musikalischen Möglichkeiten der Gitarre fassen. Spieltechnisch perfekt, virtuos gespielt erschien es den Gästen wie ein Gespräch zwischen verschiedenen Musikstilen, die Wolfgang Muthspiel mit einer Leichtigkeit verband, die seines Gleichen suchen. Seine Kunst der Improvisation, die inspiriert von Johann Sebastian Bachs Lautenstücken bis zu einer Hommage an Bill Evans reichten, rundeten das klangvolle Konzert einzigartig ab. Ein Abend der leisen Töne, die unvergesslich bleiben werden.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Auch bei Veranstaltungen kann es vorkommen, dass sich trotz bester Planung und Vorbereitung ein Salonabend im letzten Moment ganz anders gestaltet. Statt Chansons zu hören, erfuhren und erlebten die Zuhörer Lebensgeschichten zweier Künstler, die in ihrer künstlerischen Ausprägung nicht unterschiedlicher sein könnten, deren Lebenswege jedoch viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Die zentrale Frage des Abends: wie entsteht Kreativität in der Kunst? Spannend verfolgten die Gäste, welche Bedeutung dabei eine lebenslange, kindliche Neugierde, die Freude am Spiel und Experimentieren sowie die notwendige Ausdauer und Beharrlichkeit für den künstlerischen Prozess hat. Sichtbar in den Werken von Gerold Jäggle, anschaulich erklärt, hörbar im Klavierspiel von Murat Parlak, atemberaubend gespielt. Ob es die Werke alter Meister waren, eigene Kompositionen oder spontane Improvisationen, ein Konzert der ungewöhnlichen Stücke, ganz ohne Noten, aus der Erinnerung und dem Jetzt.
Die geistige Klammer bildete ein Zitat von Rutger Bregman, niederländischer Philosoph, Buchautor und Journalist: „I mean to play in a broad sense – the freedom to go wherever curiosity leads. To search and to discover, to experiment and to create. Not along lines, but just because. For the fun of it.”
Fotograf*in: Matthias Sienz
Auch in diesem Jahr beteiligten wir uns an der Kunstnacht in Kempten. Mit dem offiziellen Titel „Begegnungen“ richteten sich alle Augen in der Stadt auf die Kunst und bewunderten die vielen Begegnungsstätten zwischen Kunstschaffenden und Publikum. Der Andrang war groß und Kempten erstrahlte mit einem aufregenden und anregenden Kunstprogramm in Magentarot. An der Station 42 der Stadtstadel mit der neuen Ausstellung „Der gelungene Guss“ von Gerold Jäggle, Künstler und Bildhauer aus Stuttgart. Mit großem Interesse ließen sich die zahlreichen Besucher zwischen 19 Uhr bis Mitternacht in die Kunst des Bronzegusses einführen und folgten gespannt den Erläuterungen, aber auch Erzählungen sowie Anekdoten des Künstlers. Ob es die Sitzungen mit Martin Walser waren, den er in Bronze porträtierte, oder seine spannende Objektidee zum Thema „Peanuts“ der deutschen Bank aus dem Jahr 1996, die ihn wie den Deutsche Bank Chef Hilmar Kopper sehr bekannt machte, für die Besucher war es eine beliebte Station auf dem „Kunstweg“ der Kemptener KunstNacht.
Gerold Jäggle war begeistert von der Kunstnacht an sich und den vielen Menschen, die sich für seine Werke interessierten. Das hatte er nicht erwartet.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Bronzeguss ist eines der faszinierenden Verfahren, um Plastiken ganz unterschiedlicher Art und Größe herzustellen. Bereits im 4. vorchristlichen Jahrtausend nutzte die Menschheit diese Form des Metallgießens. In der Bronzezeit gelang es zur Blüte und dies ist genau das, was Gerold Jäggle auszeichnet: Bronzeguss ganz im Stil der Kelten, wie es unweit seines Heimatorts Ertingen schon vor 2500 Jahren gemacht wurde. Dies war nur eine der vielen Geschichten, die der Künstler an diesem Abend mal schmunzelnd als Anekdote, mal in Tiefe als Kenner seines Fachs zu seiner Arbeitsweise, seinem Werk und seiner kreativen Impulsgeber sowie Inspirationsorte erzählte. Mit viel Charme nahm er die Gäste mit auf den langen Weg der Ausstellung „Der gelungenen Guss“. Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München studierte seine Werke im Vorfeld und überraschte mit einer gelungenen Auswahl an Klavierstücken. Mit Werken von Bach Partita Nr. 1 sowie Prélude und Fuge B-Dur, von Debussy „La fille aux cheveux de lin“ sowie der Komposition ihres Kompositionslehrers Wilfried Hiller „Taurus“ aus dem Buch der Sterne vertonte sie die ausgestellten Werke. Ihre eigene Komposition „Pray to the Music“ bildete den Abschluss des musikalischen Programms, für das sich die Zuhörer mit begeistertem Applaus bedankten. Bronzeguss ist eines der faszinierenden Verfahren, um Plastiken ganz unterschiedlicher Art und Größe herzustellen. Bereits im 4. vorchristlichen Jahrtausend nutzte die Menschheit diese Form des Metallgießens. In der Bronzezeit gelang es zur Blüte und dies ist genau das, was Gerold Jäggle auszeichnet: Bronzeguss ganz im Stil der Kelten, wie es unweit seines Heimatorts Ertingen schon vor 2500 Jahren gemacht wurde. Dies war nur eine der vielen Geschichten, die der Künstler an diesem Abend mal schmunzelnd als Anekdote, mal in Tiefe als Kenner seines Fachs zu seiner Arbeitsweise, seinem Werk und seiner kreativen Impulsgeber sowie Inspirationsorte erzählte. Mit viel Charme nahm er die Gäste mit auf den langen Weg der Ausstellung „Der gelungenen Guss“. Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München studierte seine Werke im Vorfeld und überraschte mit einer gelungenen Auswahl an Klavierstücken. Mit Werken von Bach Partita Nr. 1 sowie Prélude und Fuge B-Dur, von Debussy „La fille aux cheveux de lin“ sowie der Komposition ihres Kompositionslehrers Wilfried Hiller „Taurus“ aus dem Buch der Sterne vertonte sie die ausgestellten Werke. Ihre eigene Komposition „Pray to the Music“ bildete den Abschluss des musikalischen Programms, für das sich die Zuhörer mit begeistertem Applaus bedankten.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Mit einem fulminanten Abschluss ging am 22. August 2024 die begeistert aufgenommene Ausstellung „Vielschichtig wie das Leben – konkret strukturiert“ von Uli Fischer zu Ende. „Entlang der Seidenstraße“, so lautete der Titel der Finissage, bei der die Pianistin sowie Komponistin Larissa Richter und die klassische Tänzerin sowie Choreographin Maria-Paula Duarte-Romero die Gäste auf eine musikalische, tänzerische und literarische Reise durch die Länder entlang der Seidenstraße mitnahmen; die Länder, durch die die wunderbaren Textilien Uli Fischers einst reisten, um nach Europa zu gelangen. Die alten Karawanen der Seidenstraße beschenkten die Bewohner nicht nur über den Austausch ihrer Waren, sondern insbesondere auch durch das Verbreiten von Wissen und Kultur. Aus China, Persien, dem alten Russland, der Türkei, den arabischen Ländern und Europa stammten die am Klavier gespielten Musikstücke, die die Tänzerin mit einer neuen Choreografie präsentierte. Mit unbeschreiblicher Harmonie entführten die beiden Künstlerinnen Ton für Ton, Takt für Takt die Gäste in die Ferne und eine märchenhafte Vergangenheit. Der Zauber der Seidenstraße leuchtete an diesem Abend in den alten Gemäuern des Stadtstadels. Wilfried Hiller, Komponist und Kompositionslehrer von Larissa Richter fasste die Reise lyrisch zusammen:
Nachtkritik
Zwei Künstlerinnen sind zum Glück
gesund vom Schwabenland zurück.
Sie machten eine lange Reise,
doch auf besonders schöne Weise:
Von China bis zur Adria -
und schwupp- sind sie schon wieder da.
Die Reise ohne Ruh und Rasten
ging heut‘ auf 88 Tasten.
Erzählt, getanzt, mit schönem Ton,
mit Glöckchen und mit Geophon.
Was Marco Polo einst gemacht,
habt Ihr an einem Tag vollbracht.
Von München weiß man jetzt bis Rio:
Ihr seid ein fulminantes Trio!!!
Fotograf*in: Bernhard Simon
Ein ganz besonderer Konzertabend erwartete die Gäste am 18. Juli diesen Jahres: ein Kennenlernabend der Fagotte. Im Orchester immer in der zweiten Reihe, zwar mittig, doch für das Publikum nicht deutlich sichtbar. Ganz anders beim Konzert im Stadtstadel. Dort stand das Fagott als Instrument im Mittelpunkt und zeigte sich von seiner ganz persönlichen Seite. Als Quartett in der Besetzung von Leonhard Kohler, Raphael Sirch, Johannes Stefaniak und Marco Scida eröffneten sie dem Publikum die ganze Bandbreite des Möglichen, von der klassischen Kammermusik, über Tango, Jazz und Rockmusik. Eindrucksvoll erläuterten sie die Besonderheiten des Holzblasinstruments und deren Klangbreiten. Bekannte Stück, mal ganz anders gehört, so präsentierte sich Haydn, Telemann, Puccini im vollen Kontrast zu Piazolla, Ravel, Sinatra und Miller, um rockig ergänzt zu werden über Queen. Zum Abschluss schlich der rosarote Panther vorbei. Maximale Vielfalt in 90 Minuten, mit nur einem Instrument, das an diesem Abend den Premiumplatz innehatte. Beim nächsten Orchesterabend werden die Gäste erst mal die Fagotte suchen.
Fotograf*in: Bernhard Simon
„Diese Bildobjekte sind wie leise Musik“ – so lautete die Headline des Zeitungsartikels zum Auftakt der neuen Ausstellung „Vielschichtig wie das Leben – konkret strukturiert.“ Die Ausstellung hätte nicht besser gefasst werden können. Über absolute Reduktion auf Quadrate, Rechtecke und Linien, transparent über mehrere Schichten handgenäht, entfalten die Werke eine unglaubliche Harmonie. Leise Schwingungen entstehen im Raum, die bisweilen in völliger Ruhe aufgehen. Larissa Richter, begeistert vom ersten Anblick an, nimmt diese Empfindungen in ihrem Klavierkonzert auf und übersetzt sie in die Musik des Minimalismus und ihre eigenen Kompositionen. Die weltoffene und global vernetzte Pianistin und Komponistin lässt dabei die historischen Stoffe in ihrer ganzen Vielfalt erklingen. Hierfür recherchierte sie in der Musikgeschichte und wählte mit William Byrd, einem englischen Komponisten aus dem 16. Jahrhundert, den ältesten Vertreter minimalistischer Musik.
Die musikalische Vielfalt im Programm erreichte sie mit Werken von Wilfried Hiller, Bela Bartok, Arvo Pärt, Eric Satie, Michael Nyman, Ludovico Einaudi, Yiruma, Yann Tiersen, Max Richter, György Ligeti sowie natürlich Philip Glass. Abschließend präsentierte sie ihre jüngste Komposition – ein absoluter Genuss für alle Fans minimalistischer Musik. Die Vielschichtigkeit der Bildobjekte verband sich für alle Gäste harmonisch in der Vielschichtigkeit der Musik. Ungewöhnlich, außergewöhnlich, einfach fantastisch, so das Lob der Zuhörerinnen und Zuhörer an die Pianistin und Komponistin.
Fotograf*in: Bernhard Simon
wer kennt ihn nicht, den Traum von Frieden, Harmonie und den schönen Künsten, losgelöst von der Hektik des Alltags. Die unendliche Freiheit des Sich-Vertiefens und Genießens. Die einzigartigen Kunstwerke von Uli Fischer aus Berlin, James Hiltons Roman „Der verlorene Horizont“, in Auszügen gelesen von Martina Walter und die wundervoll inspirierende Musik von Murat Parlak am Flügel und Magnus Dauner an den Percussion Instrumenten gingen an diesem Abend eine fantastische Symbiose ein – ein kleines Shangri-La im Stadtstadel. Die Gäste ließen sich gerne mitnehmen auf die utopische Reise nach Tibet beschrieben in James Hiltons Roman. Mit Spannung verfolgten sie die Inhalts- und insbesondere die gelesen Textpassagen, über die der Autor über Generationen hinweg die tibetische Sage des geheimnisvollen, im Himalaya gelegenen Ortes Shangri-La einem westlichen Publikum eröffnete. Es sind diejenigen, die seit Jahrhunderten dem Traum eines Ruhepols auf dieser Welt nachhängen, um so den immer wiederkehrenden Widrigkeiten des Lebens den Rücken zuwenden zu können. Mit leisen Tönen und höchster Sensibilität untermalten die beide Ausnahmemusiker die einzigartige Geschichte während des Lesens und fassten anschließend mit tongewaltigen Passagen das Gehörte in ihre ganz eigenen Kompositionen. Ein Abend zum Träumen und sich Fallenlassen. Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations für diese grandiose Aufführung.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Mit einer sorgfältig getroffenen Auswahl großformatiger Werke reiste der Berliner Künstler Uli Fischer nach Kempten, um seine Einzelausstellung im Stadtstadel zu kuratieren und gemeinsam mit dem Stadtstadel Team zu eröffnen. Der Abend stand ganz im Zeichen Asiens und insbesondere Japans, denn viele in seinen Bildobjekten verarbeiteten, historische Textilien kommen aus Japan und China. Beeindruckend erläuterte Uli Fischer den geladenen Gästen seinen Werdegang in der Kunst sowie im Galeriegeschäft, seine Zeiten beim Theater und sogar beim Film, die wichtige Stationen waren, um die einzigartige Weise der Malkunst mit Textil zu entwickeln. Die weltweit gesammelten, alten Stoffe behandelt er wie eine Farbpalette beim Malen und legt hierbei Schicht über Schicht, ganz im Stil der Farbschichtmalerei alter Meister. Auch einige seiner jüngsten Arbeiten zeigt die Ausstellung. Es sind Farbschichtmalereien mit textiler Wirkung. Seinen künstlerischen Ursprung aus der Bauhauszeit sowie der konkreten Kunst kann und will er nicht verleugnen. Und am Ende bleibt er auch der Malerei treu.
Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München, griff Japan als zentrales Thema ihrer Werkauswahl auf. Sie begeisterte das Publikum mit einer, nach alter, japanischer Weise gezupftem Stück aus „Madam Butterfly“ von Giacomo Puccini und dem Stück „Ein Abend auf dem Lande“ von Bela Bartok. Ebenso präsentierte sie auch Werke japanischer Komponisten wie die „Kagome Variation“ von Kiyoshige Koyama und „Haro no Umi“ von Michio Miyaghi, deren Notenblätter sie direkt aus Japan erhalten hatte. Darüber hinaus erfreute sie mit traditionellen japanischen Liedern, alten Kompositionen sowie zeitgenössischen Werken wie auch „Howsl's Moving Castle“ von Joe Hisaishi. In Perfektion abgerundet genossen die Gäste asiatische Köstlichkeiten, meisterlich serviert. Welch' ein Auftakt für diese besondere Ausstellung „Vielschichtig wie das Leben, konkret strukturiert“.
Fotograf*in: Nathalie Dennenmoser
Mit zwei besonderen Stücken im Gepäck reiste das Weite Theater Berlin wieder nach Kempten, um die kleine Bühne des Stadtstadels in den hellen Glanz der Theaterwelt zu tauchen. Christine Müller und Martin Karl philosophierten im Stück „Liebe ist nichts für Feiglinge“ über die Liebe im weiteren Sinne und verbanden scheinbar Widersprüchliches auf klingende Weise: Die Liebe zwischen uns Menschen mit der Liebe zum Volkslied, ganz leicht erzählt über die Liebe zum Märchen. So viel Liebe, das macht schwindelig und riss einfach alle Gäste mit sich. Eben aus Liebe zum Theater und seinen eigenwilligen Charakteren – die großen Puppen in den Rollen der Prinzessin, des Vaters und des König Drosselbarts.
Die Abenteuer von Jorinde und Joringel verzauberten die Kinder und Eltern gleichermaßen. Spielerisch erzählt mit ganz kleinen Puppen und den Tieren des Waldes führte die Erzählerin Christine Müller in wechselnden Rollen durch die Tiefen des Märchens. Mit anmutigem Lichtspiel eröffnete das Stück viel Raum für viele Bilder im Kopf. Es könnte sein, dass sich so manches Kinderzimmer in einen großen Wald mit einem verwunschenen Schloss verwandelt und die Geschichte mit eigenen Figuren neu entsteht. Der Fantasie sind einfach keine Grenzen gesetzt.
Fotograf*in: Birgit Kastner-Simon, Kai Siebdrath, Bernhard Simon
Stummfilme versetzen uns in eine eigene, flimmernde Welt: die Welt des ersten Films mit Bildern in schwarz-weiß und Schauspielern mit großer Gestik und starker Mimik, aber eben noch stumm. Ihre Kameraeinstellungen fassen das, was damals Künstler und Publikum faszinierte - Technik, Architektur, den Menschen in all seiner Vielfalt. Sie zeigten Komik und Realität. Sie dokumentierten Zeitgeschehen und schrieben blühende Geschichten. Was ist es also, was uns, die technik- und effektverwöhnten Kinogänger, am Stummfilm begeistert? Zusammen mit Murat Parlak, der mit seiner Fantasie und seinem musikalischen Einfühlungsvermögen den Dokumentarfilm „Berlin - die Symphonie einer Großstadt“ von Walter Ruttmann aus dem Jahr 1927 am Flügel in einer neuen Komposition vertonte, erlebten die Gäste des Stadtstadels in fünf Kapiteln das städtische Leben im Berlin der 20iger Jahre - eine spannende Reise in die Zeit unserer Großeltern, für manche sogar der Urgroßeltern. Gleichermaßen zeigt der Film die Vielfalt der Metropole über alle gesellschaftlichen Ebenen, deren Berufe, die Armut und den Reichtum der Stadt. Mit interessanter Schnittweise, schnellen Bild- und Szenewechseln wird aus einem Dokumentarfilm ein spannender Tagesausflug, der frühmorgens mit der täglichen Pflicht beginnt und mit dem nächtlichen Treiben der glitzernden Stadt endet. Auge und Gehör waren höchst gefordert, insbesondere beim Pianisten und Komponisten Murat Parlak, dessen Komposition nur ein Post-it Blatt füllte als Grundlage für 90 Minuten „großes Kino“.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Irgendwann ist der letzte Tag und es heißt Abschied nehmen. So auch von der wundervollen Ausstellung „Die Faszination in der Form. Skulptur, Plastik, Zeichnung“ der Künstlerin Mechthild Ehmann. Sehr viele Besucher aus dem ganzen Süden zählte diese besondere Ausstellung ihrer uniquen Skulpturen aus Glas, ihrer ausdrucksstarken Bronzeplastiken und ihrer realistischen Aktzeichnungen. Diese Vielfalt in der Kunst griff Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München, in der Gestaltung eines einmaligen Konzertabends auf, zu dem sie ihre Musikkollegin Dorothee Binding, Professorin für Querflöte, einlud.
Gemeinsam eröffneten sie dem Publikum die Schönheit und den sich bereits in der Musik abzeichnenden Wandel am Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit der Wahl von sieben Komponisten aus Paris repräsentierten die Stücke von Paul Taffanel, Claude Debussy, Camille Saint-Saens, Gabriel Faure, Philippe Gaubert, Benjamin Godard und François Borne den gewaltigen Umbruch in der Kunst wie in der Musik. Sie alle waren Zeitzeugen der Veränderung in der bildenden Kunst, der Abkehr von der Darstellung der realen Welt hin zur Abstraktion und Reduktion. Die mit feinem Gespür ausgewählten Stücke ließen Klavier und Flöte eine klangreiche Symbiose eingehen, die den Stadtstadel und das Publikum in die Pariser Zeit der Jahrhundertwende zurückversetzte. L'art et la France - par excellence.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Die Hände flogen über die Klaviatur, die Finger berührten kaum die Tasten und doch war der Raum erfüllt vom alles erfassenden Klang seines Fingerspiels. Was das Gehör aufnahm, war mit den Augen nicht mehr zu fassen, auch wenn der eine oder andere Gast seinen Platz direkt neben dem Pianisten wählte.
Murat Parlak at his best. Er begeisterte die Gäste gleichermaßen- ob Jazzliebhaber oder Klassikfans. Eine wunderbare Verschmelzung bekannter Stücke, Melodien oder sogar nur einzelner Akkorde mit seinen eigenen Kompositionen fanden immer wieder ihren Weg in die Vielfalt der Improvisation. Den Höhepunkt des Abends stellten die Improvisationen von Ausschnitten aus der 9. Symphonie Ludwig van Beethovens dar. Ganz im Sinne des klassischen Meisters, der davon überzeugt war, dass die ständige Wiederholung der gleichen Noten und eine absolute Werktreue zu Langeweile und Abnutzung führen, entführte Murat Parlak die Komposition in eine neue Welt, die alle Gäste gleichermaßen mitriss. Ein Geschenk für jeden Musikliebhaber.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Kraftvoll und brillant erklang die Bass-Bariton Stimme des Opernsängers Diego Villegas im Konzertraum des Stadtstadel, der von Enzo Weber am Flügel begleitet wurde. Die Wahl der Stücke umfasste ein weites Spektrum italienischer Opern, Kunstlieder aus dem deutschsprachigen Raum sowie Stücke aus bekannten Musicals und natürlich aus seiner Heimat Kolumbien. Kurzweilig untermalt war das Programm mit viel Wissenswertem rund um das Thema Stimme, in das Diego Villegas auch aktiv das Publikum mit einbezog – eine überzeugende kleine Übung für alle Zuhörer, die die Kraft ihrer eigenen Stimme kennenlernten. Enzo Weber erreichte die Herzen alle Klavier- und insbesondere Schubertfreunde, als er einfühlsam seine Interpretation des Werks Impromptus Ges-Dur präsentierte.
Diego Villegas studierte bereits Gesang in Bogota, wechselte im Anschluss daran nach Wien und beendete sein Masterstudiengang schließlich in Bologna. Er lebt und arbeitet heute in Südtirol. Enzo Weber schloss jüngst sein Musikstudium am Konservatorium in Bozen ab.
Es war ein wunderbarer Start in das Veranstaltungsjahr 2024 des Stadtstadels.
Fotograf*in: Matthias Sienz
Mit einem kleinen Zwinkern im Auge überraschten Nicole Baumann-Groß Sopran und Murat Parlak am Flügel die Gäste beim Weihnachtskonzert im Stadtstadel. Mit klassischen amerikanischen und deutschen Weihnachtsliedern nahmen sie die Zuhörer mit auf eine fantasievolle, winterliche und adventliche Reise. Durch eine neue musikalische Untermalung bekannter Weisen gewannen die Lieder eine neue Anmutung, die Publikum und Musiker gleichermaßen begeisterte. Mit Erzählungen und einem Gedicht zum Advent und Weihnachten wie „Die Gabe der Weisen“ von O. Henry, „Advent“ von Rainer Maria Rilke, „Schneetiere“ von Christoph Mecker sowie der lausbubenhaften „Apfent“-Geschichte von Tony Laurer ließen sich alle Gäste verführen, diese zauberhafte Zeit wieder mit erwartungsvollen „Kinderaugen“ zu genießen. Vielleicht nur im Stadtstadel an diesem besonderen Abend.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Ein leuchtender, warmer Raum während eines kalten, nassen Novemberabends - so präsentierte sich der Stadtstadel zur Vernissage der Ausstellung „Die Faszination in der Form. Skulptur, Plastik, Zeichnung.“ von Mechthild Ehmann.
Mit einem weitreichenden Musikprogramm rahmten die Pianistin Larissa Richter aus München und die Querflötistin Antipe da Stella aus Zürich die wunderbare Kunst von Mechthild Ehmann ein, die selbst auf anschauliche Weise den Gästen erklärte, wie ihre abstrakten Skulpturen aus Glas und vergoldeter Bronze entstehen, die in Belgien und Frankreich bereits jetzt mit den Werken von Hans Arp verglichen werden. Die Nähe der Künstlerin zu Frankreich, insbesondere zu Paris, wurde zum Leitgedanken des Abends. Die beiden Musikerinnen spielten Werke von Saint-Saen, Poulenc, Gabriel Fauré und ließen mit „Opening“ aus Philip Glass‘ „Glasworks“ eingebettet in Lichtspiele im dunklen Raum sowie drei, eigens von David Bertok aus Los Angeles für diesen Abend komponierten Stücken die farbigen Skulpturen in ihrer ganzen Tiefe leuchten. Eine wahre Faszination für Augen und Ohren.
Eingebettet in eine alte Tradition, dem Fest des Beaujolais Nouveau, mit französischen Köstlichkeiten war der Abend für alle, Künstlerin, Musikerinnen und Gäste ein wahrer Genuss im Dreiklang der Kunst und Kultur.
Fotograf*in: Ralph Lienert, Guido Weggenmann
Ein musikalisches Projekt, das vor 15 Jahren vereinbart wurde, wurde nun Realität. Murat Parlak am Klavier und Magnus Dauner am Schlagzeug und an den Percussion- Instrumenten traten zum ersten Mal gemeinsam auf. Mit ihrem „freien Spiel der Töne“ verzauberten die beiden grandiosen Musiker das Publikum, das ergriffen, atemlos und völlig begeistert der Musik lauschte. Die mittelalterlichen Wände, der mitschwingende Holzboden und die vibrierende Decke des Stadtstadels bildeten einen Klangkörper, der die Unterhaltung in Ton, der Hand in Hand und mit ihren Händen spielenden Musiker aufgriff und zu einem fantastischen Klangerlebnis für die Zuhörer werden ließ. Die Harmonie zwischen den beiden Musikern war in der Musik deutlich zu spüren und das intuitiv und ohne jegliches Notenblatt. Drei Stunden mit einzigartigem musikalischem Inhalt.
Fotograf*in: Ralph Lienert
Welch‘ treffende Beschreibung für eine außerwöhnliche Finissage zum Ende der Ausstellung „Am Anfang steht der Tetraeder. Die Perfektion im Raum“ von Rüdiger Seidt. Die Ästhetik und Ausstrahlung der Werke von Rüdiger Seidt traten in einen wunderbaren Dialog mit den Räumen des Stadtstadels und zogen auf ihre ganz eigene Weise die vielen Besucher der Ausstellung in ihren Bann. Oft verbrachten sie lange Zeit beim Betrachten der Werke und nahmen die von ihnen ausgehende Harmonie in sich auf.
Für die Finissage wählten Larissa Richter am Flügel und Nargiza Yusupova am Cello sich unbekannte Werke skandinavischer Komponisten aus, die in ihren Klängen die Formensprache der Cortenstahlplastiken aufgriffen. Einfühlsam und intensiv erfassten sie alle und alles im Raum. Ob von Jean Sibelius, Johan Svendsen, Edvard Grieg oder Carl Nielsen, alle Kompositionen waren neu einstudiert und oft für Klavier und Cello angepasst worden. Die Zuhörer ließen sich gerne von den beiden international gern gesehenen Musikerinnen verzaubern und fanden insbesondere am Unbekannten ihren Gefallen. Höhepunkt des Abends war das Zusammenspiel zwischen bildender Kunst und Musik. Rüdiger Seidt zeichnete schwungvoll die Form der Tetrahelix in ein überdimensionales Notenblatt, deren Eckpunkte zu den Ausgangsnoten einer spontanen, gemeinsamen Improvisation für Larissa Richter und Nargiza Yusupova wurden. Mit größter Leichtigkeit ließen die beiden die Zeichnung erklingen. Ein unvergesslicher Abend.
Fotograf*in: Bernhard Simon
Jeder kennt sie, jeder genießt sie. Jeder erinnert sich an sie. Manchmal auch Jahre später. Szenen des Films laufen vor unserem inneren Auge ab, sobald wir einige Takte hören. Die Musik eines Kinofilms lässt uns in eine andere Welt eintreten - in die Welt der fiktiven Handlung. Doch wie wird sie gemacht? Was soll sie in uns auslösen? Dazu gibt es tausend Fragen. David Bertok, Composer aus Los Angeles, verbrachte während eines Deutschlandbesuchs einen Abend im Stadtstadel und nahm die Besucherinnen und Besucher des Abends mit auf eine wunderbare Reise in die Welt des Films und seiner Musik. Beispiele über mehrere Dekaden bis zu seinem aktuellen Filmmusikprojekt "Daughter of the Sun" von Ryan Ward, der erst Ende Juli 2023 Premiere in Montreal feierte, zeigten die Veränderungen in der Filmmusik über die verschiedenen Genres auf. Ein spannender Abend mit wechselnden Highlights am Flügel und am Screen. Sicher ein Thema, das noch viel Neues verspricht. Und David Bertok ist dabei. Das hat er schon zugesagt.
Fotograf*in: Stefanie Gilio / Birgit Kastner-Simon
So leicht, so samten, so faszinierend wie die Stahlplastiken von Rüdiger Seidt gestaltete Larissa Richter ein interessantes Klavierprogramm selten gespielter Stücke aus dem skandinavischen Raum. Mit Carl Nielsens Auswahl „Folktune und Humoresque aus Five Piano Pieces“, mit Rued Langgaards Stücken aus dem Insektarium sowie mit Jean Sibelius‘ Opus „The Birch Tree und Caprice“ konnten die Besucher der Vernissage im Einklang mit der Musik die einzelnen Plastiken aus unterschiedlichen Perspektiven für sich entdecken und die wunderbare Ruhe der ausgefallenen Formensprache in sich aufnehmen. Zuvor bereicherte der gemeinsame Gang zur 3,3 Meter hohen Plastik „Tulipa Rubra“ auf dem Rathausplatz, die Teil der Ausstellung ist, die Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers. Eindrücklich erklärte Rüdiger Seidt nicht nur seinen Kreativprozess in der Gestaltungsphase, sondern beschreibt auch die außergewöhnliche handwerkliche Vorgehensweise, die er über jahrzehntelange Erfahrung mit dem Material und seiner Bearbeitungsmöglichkeiten zur Perfektion führt. Es entsteht eine Vollkommenheit, der nichts mehr hinzuzufügen ist. Ein unterhaltsamer Dialog zwischen den anwesenden Bildhauern, insbesondere Kollegen von Rüdiger Seidt aus Baden Württemberg, und dem Publikum beschließt den gemeinsamen Abend im Stadtstadel.
Fotograf*in: Matthias Sienz
Viele Menschen assoziieren mit Bergen unser Nachbarland Östereich. Ein wunderbares Land, um die Ausstellung „Landschaft um mich - Bilder in mir. Berge 2020 bis 2022“ mit einem musikalischen Paukenschlag enden zu lassen. Vom Wunderkind und der Wiener Klassik bis zum Minimalisten und Experimentellen bieten Österreichs Komponisten über Jahrhunderte Außergewöhnliches, was das Publikum begeistert zu den großen und kleinen Bühnen ziehen lässt. Eine ganz besondere Auswahl der Großen Österreichs hat Larissa Richter für diesen Abend zu einem bewegenden Konzert am 20.06.2023 zusammengefasst, ganz nach dem Leitbild des Stadtstadels „Never seen before - never heard before“. Von Mozart, über Diabelli, Liszt, Mahler und Ligeti reichte die jahrhundertelange Reise, die alle Stilrichtungen seit Mozart einbezog. Larissa Richters Wahl fiel auf Stücke, die selten bis nie gespielt werden, oft weil sie nicht ins Repertoire der Pianisten fallen oder einfach zu anspruchsvoll sind. Auch sie hat die Stücke ganz gezielt für diesen Abend einstudiert. Den Abschluss bildete eine eigene Komposition, die Larissa Richter noch nie in der Öffentlichkeit gespielt hatte und für die sie das Publikum um Namensvorschläge bat, ganz nach deren Musikempfinden. Österreichische Küche und Weine sorgten für ein kulinarisches Highlight aus unserem Nachbarland.
Fotograf*in: Ralf Lienert
Saite an Saite ließen Murat Parlak und sein langjähriger Freund Jann Michael Engel Klavier und Cello im Stadtstadel erklingen. Mal trat das Klavier in den Vordergrund, mal das Cello; beide zusammen verwandelten den Raum zu einem einzigen Klangkörper. In ihrer ganz eigenen Art und mit viel Freude an Improvisation spielten die beiden Musiker Werke von Beethoven, Grieg sowie Schostakowitsch und zeigten auf wunderbare Weise, wie bereits alte Meister die Improvisation liebten, um sich selbst und ihr Publikum immer wieder zu überraschen. Mit eigenen Interpretationen aus der Filmmusik „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone sowie Eigenkompositionen von Murat Parlak gipfelte der Abend in einem besonderen Klangerlebnis für die Zuhörer, die beiden Musikern fast in die Saiten greifen konnten, so nah war ihr Musikerlebnis. Ganz im Stil von Salonkunst.
Fotograf*in: Matthias Sienz
Ein ganz neues Flair war im Stadtstadel zu spüren. Die große Welt des Theaters auf ganz kleiner Bühne. Mit Christine Müller und Martin Karl, Mitbegründer des Theaters, eröffnete sich den kleinen und großen Zuschauern eine ganz andersartige, frische Sicht auf wichtige Themen unserer Zeit. Ob nach Schillers Werk „Die Legende von Wilhelm Tell“ Freiheitsrechte, Solidarität und kollektiver Widerstand ins Zentrum der Betrachtung rückten oder über Hannes Hüttners Kinderbuchklassiker „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ die praktischen Dinge des Lebens und der soziale Einsatz von und für Menschen im Fokus standen, es war immer ein Aufbruch in neue Perspektiven auf vermeintlich Selbstverständliches unserer Zeit. Begeisterung war auf beiden Seiten, dem Publikum, den Schauspielern und vielleicht auch den Puppen, die ihre großen Rollen perfekt verkörperten. Ein ganz besonderer Theatergenuss.
Fotograf*in: Birgit Kastner-Simon / Doreen Kauschmann
Mit großem Interesse folgten langjährige Kenner und Bewunderer seiner Werke der Einladung zur Vernissage am 23.03.2023 im Stadtstadel. Horst Heilmann selbst führte in die Bildwelt seiner Ausstellung „Landschaften um mich – Bilder in mir. Berge 2020-2022“ ein. Einmalig das Sujet und einmalig die Ausrichtung einer ganzen Ausstellung zum Sujet Bergwelt – Werke, die in einer stillen und eingrenzenden Zeit zwischen 2020 bis 2022 entstanden sind. Und doch rufen die Bilder das genaue Gegenteil hervor. Sie zeugen von Mächtigkeit und Weite. Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München, unterstrich die Wirkung der Bildwelt mit Werken von Schubert und Eigenkompositionen: Sie eröffnete allen Besuchern Raum für ihr persönliches Empfinden beim Betrachten der kraftvollen Bilder.
Fotograf*in: Matthias Sienz
Die Ausstellung "In Form oder schon wieder in Bewegung? Die Welt dahinter." von Guido Weggenmann lädt dazu ein, die Unikate aus Stahl und Aluminium über Musik zum Klingen zu bringen und uns Zuschauern dabei eine ganz neue Facette beim Betrachten der Plastiken zu eröffnen. Der Allgäuer Schlagzeuger und Percussionist Magnus Dauner, der Guido Weggenmann bereits bei früheren Projekten tiefgehend begleitet hat, nähert sich über zwei ineinandergreifende Wege den Werken Weggenmanns. Im seinem ersten Musikpart "Vom Umgang mit der Zeit" interpretierte er ein Zitat Albert Einsteins und versetzte die Erkenntnisse der Relativitätstheorie musikalisch in Bewegung. Im seinem zweiten Part erweiterte er den geografischen Raum und führte uns rhythmisch in 80 Länder rund um den Globus. Ein wahrer Kunstgenuss für Percussuion Fans und Kunstbegeisterte zeitgenössischer Plastiken.
Fotograf*in: Matthias Sienz
Die Werke Guido Weggenmanns in seiner Ausstellung „In Form oder schon in Bewegung? Die Welt dahinter“ laden in ihrer Ausdruckskraft, ihrer Leichtigkeit und ihrer Einmaligkeit zu einer mehrdimensionalen Form der Interpretation ein. Corinne Steudler, Schauspielerin und Tänzerin am Theater Kempten, und Murat Parlak, Komponist, Pianist und Sänger aus München, haben anlässlich der Finissage zur Austellung von Guido Weggenmann einzelne Plastiken der Ausstellung aus ihrem Blick gemeinsam gedeutet und für die Zuschauer in Szene setzt. Form und Bewegung erhalten eine weitere Dimension: die Interpretation für Betrachter über Musik und Tanz.
Fotograf*in: Birgit Kastner-Simon
Ganz im Sinne der Salonkunst überzeugte Murat Parlak sein Publikum. Mit Leichtigkeit und viel Emotion führte er die begeisterten Zuhörer durch die verschiedensten Epochen der Musikgeschichte und begleitete sie gefühl- und temperamentvoll zugleich durch alle Genre der Musik
Fotograf*in: Ralf Lienert
Guido Weggenmann, der seit vielen Jahren prägend für die Kemptener Kunstszene ist, präsentiert in seiner ersten Einzelausstellung in Kempten Werke aus den Jahren 2019, 2021 und vor allem seine neuesten Werke aus 2022. Diese unique Ausstellung im Stadtstadel wurde im kleinen Rahmen mit einem Salonabend eröffnet. Mit Larissa Richter am Flügel und Dr. Ella Platschka, Kunsthistorikerin am Museum Brot und Kunst Ulm entstand ein interessanter, interdiszipliner Dialog zwischen Bildhauer, Pianistin und Kunsthistorikerin.
Fotograf*in: Ralf Lienert
Mittelalterliche Urkunden berichten von einem blühenden Brauwesen in Kempten. Die erste Brauerei errichtete 1417 der Frauenwirt mit der "Brauerei zur Gans" in der Gerberstraße. In den folgenden Jahrhunderten wurden regelmässig über 20 Sudkessel in der Stadt angeheizt. Dem Kemptner war sein Bier offensichtlich heilig. Martin Simon, Matthias Sienz und Ralf Lienert tauchten zusammen mit der Galeristin Birgit Kastner-Simon tief in die Kemptener Geschichte ein und präsentierten eine ausgewählte Sammlung historischer Fotos und Erinnerungsstücke.
Fotograf*in: Ralf Lienert