Wie oft überraschen uns unsere eigenen Erinnerungen. Sie kommen scheinbar aus dem Nichts und verbinden uns mit Vergangenem, ganz gleich, ob es ein herausragendes, einzelnes Ereignis war oder Alltägliches, was wir unzählige Male erlebt haben. Dies ist das zentrale Thema der neuen Ausstellung im Stadtstadel. Kurz gefasst mit dem wunderbaren Titel „Gedankenecho“, den die Malerin Anja Nürnberg aus Halle ihrer Werkschau gegeben hat. Ihre Bilder zeigen keine persönlichen Erlebnisse oder Szenen. Sie sind Annäherungen an das, was wir alle schon gesehen haben und was in uns ganz eigene Erinnerungen wachruft.
Sehr beeindruckend stellte die Künstlerin Anja Nürnberg ihre Werkschau vor, erklärte ihre Arbeitsweise und die Wahl ihrer Sujets, die eng mit den Erfahrungen aus ihrer Jugend als sogenannte dritte Generation Ost verbunden sind.
Es war ein spannender Spaziergang durch die Bildwelt von Anja Nürnberg, den Larissa Richter Pianistin und Komponistin aus München am Flügel mit Kompositionen der Moderne von Benjamin Britten, Max Richter, Joep Beving, John Cage und Yann Tiersen begleitete. Ein besonderes Highlight war ein musikalisches Rätsel: eine Klavierimprovisation zu einem der Gemälde, welches die Künstlerin Anja Nürnberg gleich auf Anhieb erriet. Das begeisterte Publikum nutzte die Zeit, die Werke intensiv zu betrachten und sich mit der Künstlerin auszutauschen. Ein gelungener Auftakt.
Fotograf*in: Bernhard Simon