das Gefühl der Fremde ist in allen Epochen der Kunst ein immer wiederkehrendes Element, in der Malerei wie auch in der Musik. Die Ausstellung „Der umgekehrte Blick“ von Christine Krämer zeigt Werke, die das Thema Fremdsein bewusst bearbeiten. Die Serie der Astronauten, so unterschiedlich die Bilder in ihrer Ausgestaltung sind, zog viele Besucher gleichermaßen in ihren Bann. Es ist der Blick der fremden Wesen, der ansieht und doch hindurchsieht, der detailliert betrachtet und doch in die Ferne schweift. Der Blick, der ein Gefühl vermittelt, dabei zu sein und doch nicht zugehörig zu sein.
Inspiriert von den Bildern der Astronauten griff Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München, für ihr Konzert anlässlich der Finissage das Thema Fremdsein auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob es das Heimatland oder ein fremdes Land ist. Für Komponisten ist es allein das Gefühl, was hierfür zählt. Um dieses aufzulösen, wählen sie oft Volksweisen, die Eingang in ihre Kompositionen finden und damit dem Gefühl der Fremde die Wurzeln der Herkunft entgegensetzen. Mit selten gespielten Werken von Mussorgski, Gershwin, Lutoslawski, Mompou, Martorell Miralles sowie Bela Bartok wählte sie Komponisten des 20. Jahrhunderts, die alle das Gefühl der Fremde miteinander verbindet. Mit Klangschalen im Wechselspiel mit dem Flügel bei blauem Licht kulminierte sie das Thema der Fremdartigkeit und zog das Publikum völlig in ihren Bann. Gerade durch die Fremdartigkeit eröffnete es neue Türen in der Welt der Klänge. Aus einem eigenen Bedürfnis heraus schloss sie bei ihrer Zugabe das Konzert mit einem ihrer Lieblingsstücke von Chopin. Der Weg zurück war wieder geebnet.
Fotograf*in: Bernhard Simon