„Diese Bildobjekte sind wie leise Musik“ – so lautete die Headline des Zeitungsartikels zum Auftakt der neuen Ausstellung „Vielschichtig wie das Leben – konkret strukturiert.“ Die Ausstellung hätte nicht besser gefasst werden können. Über absolute Reduktion auf Quadrate, Rechtecke und Linien, transparent über mehrere Schichten handgenäht, entfalten die Werke eine unglaubliche Harmonie. Leise Schwingungen entstehen im Raum, die bisweilen in völliger Ruhe aufgehen. Larissa Richter, begeistert vom ersten Anblick an, nimmt diese Empfindungen in ihrem Klavierkonzert auf und übersetzt sie in die Musik des Minimalismus und ihre eigenen Kompositionen. Die weltoffene und global vernetzte Pianistin und Komponistin lässt dabei die historischen Stoffe in ihrer ganzen Vielfalt erklingen. Hierfür recherchierte sie in der Musikgeschichte und wählte mit William Byrd, einem englischen Komponisten aus dem 16. Jahrhundert, den ältesten Vertreter minimalistischer Musik.
Die musikalische Vielfalt im Programm erreichte sie mit Werken von Wilfried Hiller, Bela Bartok, Arvo Pärt, Eric Satie, Michael Nyman, Ludovico Einaudi, Yiruma, Yann Tiersen, Max Richter, György Ligeti sowie natürlich Philip Glass. Abschließend präsentierte sie ihre jüngste Komposition – ein absoluter Genuss für alle Fans minimalistischer Musik. Die Vielschichtigkeit der Bildobjekte verband sich für alle Gäste harmonisch in der Vielschichtigkeit der Musik. Ungewöhnlich, außergewöhnlich, einfach fantastisch, so das Lob der Zuhörerinnen und Zuhörer an die Pianistin und Komponistin.
Fotograf*in: Bernhard Simon