Mit einer sorgfältig getroffenen Auswahl großformatiger Werke reiste der Berliner Künstler Uli Fischer nach Kempten, um seine Einzelausstellung im Stadtstadel zu kuratieren und gemeinsam mit dem Stadtstadel Team zu eröffnen. Der Abend stand ganz im Zeichen Asiens und insbesondere Japans, denn viele in seinen Bildobjekten verarbeiteten, historische Textilien kommen aus Japan und China. Beeindruckend erläuterte Uli Fischer den geladenen Gästen seinen Werdegang in der Kunst sowie im Galeriegeschäft, seine Zeiten beim Theater und sogar beim Film, die wichtige Stationen waren, um die einzigartige Weise der Malkunst mit Textil zu entwickeln. Die weltweit gesammelten, alten Stoffe behandelt er wie eine Farbpalette beim Malen und legt hierbei Schicht über Schicht, ganz im Stil der Farbschichtmalerei alter Meister. Auch einige seiner jüngsten Arbeiten zeigt die Ausstellung. Es sind Farbschichtmalereien mit textiler Wirkung. Seinen künstlerischen Ursprung aus der Bauhauszeit sowie der konkreten Kunst kann und will er nicht verleugnen. Und am Ende bleibt er auch der Malerei treu.
Larissa Richter, Pianistin und Komponistin aus München, griff Japan als zentrales Thema ihrer Werkauswahl auf. Sie begeisterte das Publikum mit einer, nach alter, japanischer Weise gezupftem Stück aus „Madam Butterfly“ von Giacomo Puccini und dem Stück „Ein Abend auf dem Lande“ von Bela Bartok. Ebenso präsentierte sie auch Werke japanischer Komponisten wie die „Kagome Variation“ von Kiyoshige Koyama und „Haro no Umi“ von Michio Miyaghi, deren Notenblätter sie direkt aus Japan erhalten hatte. Darüber hinaus erfreute sie mit traditionellen japanischen Liedern, alten Kompositionen sowie zeitgenössischen Werken wie auch „Howsl's Moving Castle“ von Joe Hisaishi. In Perfektion abgerundet genossen die Gäste asiatische Köstlichkeiten, meisterlich serviert. Welch' ein Auftakt für diese besondere Ausstellung „Vielschichtig wie das Leben, konkret strukturiert“.
Fotograf*in: Nathalie Dennenmoser