Mit zwei besonderen Stücken im Gepäck reiste das Weite Theater Berlin wieder nach Kempten, um die kleine Bühne des Stadtstadels in den hellen Glanz der Theaterwelt zu tauchen. Christine Müller und Martin Karl philosophierten im Stück „Liebe ist nichts für Feiglinge“ über die Liebe im weiteren Sinne und verbanden scheinbar Widersprüchliches auf klingende Weise: Die Liebe zwischen uns Menschen mit der Liebe zum Volkslied, ganz leicht erzählt über die Liebe zum Märchen. So viel Liebe, das macht schwindelig und riss einfach alle Gäste mit sich. Eben aus Liebe zum Theater und seinen eigenwilligen Charakteren – die großen Puppen in den Rollen der Prinzessin, des Vaters und des König Drosselbarts.
Die Abenteuer von Jorinde und Joringel verzauberten die Kinder und Eltern gleichermaßen. Spielerisch erzählt mit ganz kleinen Puppen und den Tieren des Waldes führte die Erzählerin Christine Müller in wechselnden Rollen durch die Tiefen des Märchens. Mit anmutigem Lichtspiel eröffnete das Stück viel Raum für viele Bilder im Kopf. Es könnte sein, dass sich so manches Kinderzimmer in einen großen Wald mit einem verwunschenen Schloss verwandelt und die Geschichte mit eigenen Figuren neu entsteht. Der Fantasie sind einfach keine Grenzen gesetzt.
Fotograf*in: Birgit Kastner-Simon, Kai Siebdrath, Bernhard Simon