Welch‘ treffende Beschreibung für eine außerwöhnliche Finissage zum Ende der Ausstellung „Am Anfang steht der Tetraeder. Die Perfektion im Raum“ von Rüdiger Seidt. Die Ästhetik und Ausstrahlung der Werke von Rüdiger Seidt traten in einen wunderbaren Dialog mit den Räumen des Stadtstadels und zogen auf ihre ganz eigene Weise die vielen Besucher der Ausstellung in ihren Bann. Oft verbrachten sie lange Zeit beim Betrachten der Werke und nahmen die von ihnen ausgehende Harmonie in sich auf.
Für die Finissage wählten Larissa Richter am Flügel und Nargiza Yusupova am Cello sich unbekannte Werke skandinavischer Komponisten aus, die in ihren Klängen die Formensprache der Cortenstahlplastiken aufgriffen. Einfühlsam und intensiv erfassten sie alle und alles im Raum. Ob von Jean Sibelius, Johan Svendsen, Edvard Grieg oder Carl Nielsen, alle Kompositionen waren neu einstudiert und oft für Klavier und Cello angepasst worden. Die Zuhörer ließen sich gerne von den beiden international gern gesehenen Musikerinnen verzaubern und fanden insbesondere am Unbekannten ihren Gefallen. Höhepunkt des Abends war das Zusammenspiel zwischen bildender Kunst und Musik. Rüdiger Seidt zeichnete schwungvoll die Form der Tetrahelix in ein überdimensionales Notenblatt, deren Eckpunkte zu den Ausgangsnoten einer spontanen, gemeinsamen Improvisation für Larissa Richter und Nargiza Yusupova wurden. Mit größter Leichtigkeit ließen die beiden die Zeichnung erklingen. Ein unvergesslicher Abend.
Fotograf*in: Bernhard Simon